Donnerstag, 28. November 2013

Jetzt live und direkt aus der Nervenheilanstalt:
Ein Student - Schreie aus der Anstalt Bologna - 33 Gedichte



Dieser Gedichtband ist für alle verlorenen Studenten da draußen. Es geht um systematische Massenabfertigung, Desorientierung, Verlust einer Jugend, desinteressierte Dozenten und unmenschliche Bürokratie-Netzwerke voller Wahnsinn und geistiger Verschwendung

Inhalt:
Der Wecker, Der Wurm, An der Bushaltestelle, Die Luft wird knapp, Krank, In der Bibliothek, Neues Semester, Im China-Restaurant, Der Trinker,
Soziophobie, Der Botenjunge, Tag X, Die Schafe warten, Familie Schein, Mein Gedicht, Der fröhliche Ignorant, Motivationsschreiben / Selbstbetrug, Reklame, Um 7.30 Uhr, Der alte Mann, Schon wieder ein neues Semester, Letzten Endes, Das Geschwür, Die leere Hand, Was bleibt, Ein Spaziergang, Veränderung, Vor dem Seminarraum, Frühstück , Baudelaire lächelte, Master of Zeitverschwendung, Semesteranfang, Silvester

Donnerstag, 12. September 2013

Ganz frisch aus dem Sanatorium:
"Die Abenteuer der Familie Manfred - Folge 3: Das Gewinnspiel" und die ersten drei "Manfred"-Folgen als Triple-Feature in einem Band:




http://www.amazon.de/Die-Abenteuer-Familie-Manfred-ebook/dp/B00F3HE31C/ref=sr_1_7?ie=UTF8&qid=1378978238&sr=8-7&keywords=cy+landie



 Inhalt Folge 3: Familie Manfred ist mal wieder chronisch pleite. Doch als sie während eines Einkaufs von einem Gewinnspiel erfahren, das mit einem Betrag von 100.000 € aufwartet, setzen Amin, Pacecco und Paule alles daran, ihren Traum vom schnellen Reichtum endlich zu verwirklichen...












http://www.amazon.de/Abenteuer-Familie-Manfred-Komplett-ebook/dp/B00F45MYZK/ref=sr_1_8?ie=UTF8&qid=1378978207&sr=8-8&keywords=cy+landie


 Die erste deutsche Sitcom in eBook-Format!
Humorvoll, vulgär & in höchstem Maße politsch unkorrekt!

Beschreibung: "Die Abenteuer der Familie Manfred" ist ein Angriff auf alle familienfreundlichen Sitcoms dieser Welt. Jenseits des guten Geschmacks und des gehobenen Niveaus regiert Vater Amin in seinem kleinen Appartment eine brutale Herrschaft. Amin raucht & säuft wie ein Loch, liebt Prostituierte, nimmt harte Drogen und schikaniert mit Vorliebe seine beiden Söhne, den hart arbeitenden Pacecco und den naiv-theatralischen Paule.
Zusammen erlebt diese "Familie" die verrücktesten Geschichten.

Inhalt Folge 1:
Große Aufregung im Hause Manfred! Sohn Paule verkündet stolz, dass er endlich eine Freundin gefunden hat und lädt seine neue Bekanntschaft prompt zum Abendessen ein. Alles könnte so harmonisch sein, wäre da nicht Vater Amin, der einen unerwarteten Geldsegen erhält und dieses Ereignis im großen Stil feiern will...

Inhalt Folge 2:
Als Vater Amin merkt, dass sein Alkoholkonsum allmählich außer Kontrolle gerät, entscheidet er sich für einen radikalen Entzug. Dabei kann er auf die Unterstützung von Pacecco & Paule zählen, die ihn fortan 24 Stunden am Tag überwachen. Doch wird es ihnen gelingen, Amin erfolgreich zu kurieren?

Inhalt Folge 3:
Familie Manfred ist mal wieder chronisch pleite. Doch als sie während eines Einkaufs von einem Gewinnspiel erfahren, das mit einem Betrag von 100.000 € aufwartet, setzen Amin, Pacecco und Paule alles daran, ihren Traum vom schnellen Reichtum endlich zu verwirklichen...

Montag, 2. September 2013

Danke für einen sensationellen Rang #58 in den Amazon-Verkaufscharts!

Wer es noch nicht kennt, einfach mal reinschnuppern
 
Jack & Jess gehen ins Kino: "Lost In Translation" von Sofia Coppola

http://www.amazon.de/dp/B00E5JZOAS/?tag=wwwbestebookf-21
 
 
 
 
 
Jack & Jess gehen ins Kino: "Eyes Wide Shut" von Stanley Kubrick
http://www.amazon.de/gehen-Kino-Stanley-Kubrick-ebook/dp/B00EV5CDZK/ref=sr_1_2?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1378110650&sr=1-2&keywords=jack+%26+jess

Samstag, 17. August 2013

Meine neue Reihe "Die Abenteuer der Familie Manfred" ist ab sofort als eBook erhältlich!

Hier gehts zum Download:

 Die Abenteuer der Familie Manfred - Folge 1: Die neue Freundin

 Die Abenteuer der Familie Manfred - Folge 2: Der Entzug

Folge 3 - Das Gewinnspiel: In Bearbeitung

Die erste deutsche Sitcom in eBook-Format!
Humorvoll, vulgär & in höchstem Maße politisch unkorrekt!

Beschreibung: "Die Abenteuer der Familie Manfred" ist ein Angriff auf alle familienfreundlichen Sitcoms dieser Welt. Jenseits des guten Geschmacks und des gehobenen Niveaus regiert Vater Amin in seinem kleinen Appartment mit eiserner Herrschaft. Amin raucht & säuft wie ein Loch, liebt Prostituierte, nimmt harte Drogen und schikaniert mit Vorliebe seine beiden Söhne, den hart arbeitenden Pacecco und den naiv-theatralischen Paule.
Zusammen erlebt diese "Familie" die verrücktesten Geschichten.






Textauszug zu Folge 2 - Der Entzug:

1. Szene
Paule Manfred sitzt zu Hause auf dem Sofa und schaut sich eine Fernsehsendung an. Pacecco kommt nach einem langen Arbeitstag nachhause und schließt die Wohnungstür auf.

PACECCO (kommt zur Tür rein und lässt sich auf das Sofa zu Paule fallen). Meine Fresse, endlich Feierabend. Seit 14 Stunden schon sehne ich mich danach – ich sage dir, das strengt unheimlich an.

PAULE. Mein Gott, Pacecco!! Sprich, wo bist du denn nur gewesen? Bist du bei guter Gesundheit?

PACECCO. Wie, wo bin ich gewesen? Ich war in der Kohlemine schuften, wie jeden Tag. Habe Steine geschleppt wie ein Esel.

PAULE. Wie meinen? Ich verstehe nicht. Du hast dein Tageswerk geleistet? An einem Sonntag?

PACECCO. Von wegen Sonntag, heute ist doch Montag, du Köter.

PAULE. Ach, deswegen vernahm ich so ein reges Treiben draußen auf der Straße. Heute ist ja Montag, ich Narr. Ich war so krank vor Sorge um dich, dass ich bereits mit dem Gedanken gespielt habe, Flugblätter mit deinem Antlitz zu verteilen! Aber ich konnte es nicht übers Herz bringen, besitze ich doch bloß Bilder von dir, auf denen du eine garstige Fratze schneidest!

PACECCO. Vielleicht solltest du mal öfters vor die Tür gehen. Wenn du den ganzen Tag hier drin hockst und deinen Stuss da schreibst, wirst du irgendwann noch bescheuerter, als du jetzt schon bist.
Was guckst du eigentlich gerade fürn Scheiß?

PAULE. Eine höchst interessante Kochsendung. Dort kochen 5 Hausfrauen gegeneinander, die oftmals zwischen Fleischspießchen und geschnittenem Gemüse amüsante Anekdoten aus ihrem täglichen Leben preisgeben. (Lacht) Die sind teilweise so keck, dass ich mich manchmal sogar dabei ertappe, wie ich hier auf dem Sofa sitze und mit dem Studiopublikum mitklatsche. Ist das nicht grandios?

PACECCO. Ja, doch wirklich, ich freu mich für dich. Aber bevor ich jetzt die Männer in Weiß anrufen muss, die dich in eine Zwangsjacke stecken und die nächsten paar Jahre in eine Gummizelle verfrachten, schalte ich jetzt doch einfach mal um, ja? (wechselt das Programm)

PAULE. Meine Lieblingssendung, nein! Wie kannst du es wagen? Schande über dich und deine Familie!

PACECCO (findet eine Pornosendung). Alter, ich muss 14 Stunden lang in der heißen Kohlemine schwitzende, stinkende Männer ertragen. Da brauch ich abends einfach meine Tittenpornos, ok? Wenn du ein Problem damit hast, schreib ein Gedicht drüber.

Das Telefon klingelt.

PAULE. Horch, die Glocken läuten! Herein! Herein! Es droht Gefahr!

PACECCO. Das ist nur das Telefon, Mann. Geh du ran, ja? Ich bin jetzt viel zu schwach dafür. Wenn ich jetzt den Hörer abnehme, habe ich Angst, meine Schulter auszukugeln.

PAULE (nimmt den Hörer ab). Wer da? Sprich Geselle, oder schweig für immer!
(lauscht dem Anrufer) Aha. Aha. Soso. Neeein?

PACECCO. Was ist denn los? Ist schon wieder ein berühmtes Tier im Zoo gestorben, oder was? Diese verdammten Kinder. Wenn die Tiere erwachsen geworden und nicht mehr so niedlich sind, wie früher, wenden sich die Kinder einfach ab und lassen die armen Tiere in ihren Käfigen verotten.

PAULE (hängt den Hörer nachdenklich wieder auf). Hm. Welch tragische Kunde.

PACECCO. Was ist denn?

PAULE. Ich pflegte gerade eine blamable Konversation mit einem Polizeibeamten.

PACECCO (springt auf). Bitte was, schon so spät? Alter, ich hau ab, ja? Tja, sind schon verrückte Teile da, diese Uhren. Ständig bewegt sich dieser Zeiger, wenn man es am wenigsten erwartet.

PAULE. Halte ein, es ging doch gar nicht um deine Person. Es ging um unseren Erzeuger, unseren lieben Vater Amin. Der Polizeibeamte teilte mir in aller Höflichkeit mit, dass Vater wieder betrunken in einer Spelunke randaliert hat. Er hat Streit angefangen und ist dann bei einem Messerduell auf Leben und Tod scheinbar übel zugerichtet worden!

PACECCO. Puh, da bin ich aber erleichtert. Dachte schon, es wäre was ernstes. Dann kann ich mich ja wieder zu dir setzen und weiter den Porno schauen. War gerade so spannend.

PAULE. Der Beamte sagte weiterhin, jemand müsse Amin abholen. Vater liegt da mutterseelenallein im Rinnstein vor der Bar in seinem eigenen Erbrochenen.

PACECCO. Wie meinst du das, “abholen“? Jetzt? Mitten in der Nacht?

PAULE. „Nacht“? Gerade erst hat es die 17 Uhr geschlagen.

PACECCO. Und wenn schon, ich habe Feierabend, ich kann mich jetzt nicht mehr bewegen. Ich sage dir was, ich werde jetzt diesen Porno zuende schauen, genüsslich mein kühles Feierabend-Bier trinken und meine Eier massieren, und das war’s. Finito. Alles andere wäre Stress. Und du weißt, was Stress macht, oder Paule?

PAULE. Nein, was macht denn der Stress?

PACECCO. Glatzen. Der Stress macht Glatzen, Paule, Glatzen nach einem üblen Haarausfall. Willst du etwa, dass ich meine Haare verliere?

PAULE. Natürlich nicht, nichts liegt mir ferner.

PACECCO. Na sieht du, da sind wir ja schon zu zweit. Drum wirst du Amin abholen. Und jetzt stör mich bitte nicht länger, ich kann schon fühlen, wie meine Haut um Hilfe schreit. Wegen all dem Stress hier in den letzten Minuten ist sie bestimmt schon um Jahre gealtert.

PAULE. Ich schreite schon davon, aber bitte warte nicht auf mich, es könnte zu später Stunde sein, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem ich zurückkehre!

PACECCO. Jaja, verpiss dich endlich.

Freitag, 9. August 2013

Cy Landies 
KUNST KOMPASS (1. Teil)

Bildrezension zu einem meiner absoluten Lieblingsbilder:
Francisco de Goya: Der Schlaf / Traum der Vernunft erzeugt Ungeheuer, 1797/98
 

Die 43. Radierung (Francisco de Goya, Der Schlaf / Traum der Vernunft erzeugt Ungeheuer, aus den Caprichos, 1797/98, Radierung und Aquatinta, 21,6 x 25,2 cm. Privatsammlung, Hamburg) zählt zu den populärsten und meist interpretierten Bilder der europäischen Kulturgeschichte und gilt als programmatisches Zeugnis einer kreativen Befreiung im Sinne der Aufklärung. Goya wirkt bei diesem Werk wie ein Grafiker, der anderen Künstlern seiner Zeit weit voraus ist. Er spielt dabei mit harten Kontrasten und herrscht über die Trennung von Licht und Schatten. Das Bild sollte erst als Titelblatt der Reihe fungieren, doch Goya platzierte das Werk schließlich in die Mitte des Gesamten und eröffnet damit den Teil seiner Arbeit, welche Nacht- und Hexenszenen beinhaltet. Das Motiv ist durchzogen von Mehrdeutigkeit, welche es für den Betrachter so attraktiv werden lässt. Der tiefere Sinn muss von ihm entschlüsselt werden. Es ist gleichzeitig offen und verborgen, einladend und verschlossen. Aus diesem Grund stellte sich heraus, dass auch bei den nachfolgenden Generationen Goyas Radierung eine spannende Interpretationslust auslöste. Es spornte dazu an, sich mit jeweils aktualisierten Deutungsansätzen und neuen künstlerischen Horizonten dem Werk zu nähern. Auf Capricho No. 43 eröffnen sich dem Betrachter zunächst zwei Ebenen, eine helle und eine dunkle – eine vordergründige und eine daruntergelegene. Die Komposition zeichnet sich durch den harten Kontrast von Schwarz-Weiß aus, aber auch grau gehaltene Zwischentöne sind vertreten. Dem Betrachter springt sofort die beleuchtete Person ins Auge, die sich von der Bildmitte bis in die vom Betrachter ausgehende linke untere Bildhälfte erstreckt und sich mit beiden Armen auf einem Schreibtisch abstützt, der von links in das Bildgeschehen hineinragt. Die Person trägt eine längliche Robe und sitzt nicht direkt vor dem Schreibtisch, sondern eher daneben auf einem Stuhl. Der Unterkörper und die sich überkreuzenden Beine sind direkt dem Betrachter zugewandt, während sich der Kopf tief in die Arme vergräbt. Das Gesicht bleibt in dieser Position verdeckt, lediglich der dunkle, strähnige Haarschopf ragt ein Stück heraus. Sein Körper scheint ruhig und bewegungslos zu sein. Auf dem Tisch links neben der Person liegen mehrere Schreibutensilien, darunter Stift, Pinsel und Papier. Auf der Frontseite des Tisches ist gut sichtbar die Schrift El sueño de la razón produce monstruos (zu dt.: Der Schlaf / Traum der Vernunft erzeugt Ungeheuer) eingraviert. Die Person wird von einer Vielzahl von Tieren umringt, welche sich von der Bildmitte nach rechts oben und rechts unten ansammeln. Besonders hervorstechend ist dabei die ebenfalls hell erleuchtete Eule, die auf dem Rücken der Person ihre Flügel ausstreckt. Während links neben dieser Eule noch zwei weitere auf einem dünnen Ast sitzen, lässt sich weiter rechts eine dunkle Katze erkennen. Auf dem Boden rechts neben der Person verweilt ein Luchs, welcher mit übereinander gelegten Pfoten seinen Kopf zu der Person richtet. Hinter der hellen Front mit der Person und dem Schreibtisch erstreckt sich das Bild dann in dunkleren Nuancen. Je tiefer der Betrachter in die obere und untere rechte Bildhälfte eintaucht, desto unruhiger, undeutlicher und dunkler werden auch die Tiere, die sich anhand ihrer Flügelform aber deutlich als Fledermäuse und Eulen zu erkennen geben und in ihrer Vielzahl einerseits aus der Richtung der Person, andererseits aus der hinteren Bildebene zu fliegen scheinen. Goyas Radierung erlangte weltweit Berühmtheit, da auf den Punkt bringt, was den Menschen, seinen Geist und seine Fähigkeiten ausmacht. Zahlreiche Kunsthistoriker sind der Ansicht, dass der Dualismus zwischen Gefühl auf der einen Seite und Vernunft auf der anderen mit diesem Bild aus den späten 1790er Jahren ein Gesicht bekommen habe. Es sei das Bild der Moderne. Wie bereits vorher erwähnt, gibt es, auch aufgrund der hellen und dunklen Ebenen des Bildes, zahlreiche Ansätze für verschiedene Interpretationen. Eine Problematik für den Titel ergibt sich unter anderem aus dem spanischen Wort sueño, dass entweder mit Schlaf oder mit Traum übersetzt werden kann. Dennoch sehen viele diesen Titel, ob mit Traum oder Schlaf übersetzt, als treffenden Sinnspruch für die Dialektik der Aufklärung an.
Es lässt sich generell feststellen, dass Goya als Protagonisten einen Künstler wählt, welcher über seiner Arbeitsfläche, bestehend aus mehreren Schreibinstrumenten, eingeschlafen ist. Sein hell-leuchtend betonter Körper wirkt einerseits ruhig und bewegungslos, andererseits ist seine Position unbequem und möglicherweise auch resignierend. Es scheint so, ob er sich zwischen einem sitzenden und liegendem Zustand befindet und spontan in sich versunken ist. Über seinem niedergesunkenen Haupt flattern Tiere in der Dunkelheit empor, die, im Hinblick auf die Bildrichtung von links nach rechts, auf der einen Seite aus ihm selbst zu entstehen scheinen, auf der anderen Seite für ihn eine Bedrängnis und Bedrohung darstellen. Bedenkt man Goyas Haltung gegenüber der Kunst sowie den Titel des Bildes, so kann man weiter zum Schluss kommen, dass der Künstler die Vernunft repräsentiert, dessen Innerstes in Form von nächtlichen Traumvisionen erzeugt und nach außen gekehrt wird. Dieses Erzeugen wird zwar bereits im Titel angedeutet, doch auch andere Indizien sprechen dafür: Während der Künstler überwiegend durch helle Töne repräsentiert wird, erscheint sein Haupt in derselben dunklen Intensität wie seine eigenen dämonischen Schöpfungen. Sie scheinen direkt aus seinem Kopf zu kommen. Diese Visionen und unterbewussten Träume, welche zu Goyas Zeit noch weitgehend unerforscht sind, werden dabei von Fledermäusen vergegenwärtigt und der Vernunft gegenüber gestellt: Die von geflügelten und vierbeinigem Nagetier bevölkerte Finsternis verweist auf die Abwesenheit der Vernunft. Die Fledermäuse verleihen dem Bild eine unruhige, düstere Komponente. Bei der größten Fledermaus glaubt man gar, der Teufel persönlich stürze sich auf den Schlafenden hinab. Die Dunkelheit fungiert bei Goya als die Gegenwart der Unvernunft, welche sich im Dämonischen, in der Lüge und im Wahnsinn widerspiegeln. Schläft also der Verstand, während ihn die Mächte des Bösen in die Enge treiben? Träumt der Verstand vom Bösen oder der Lüge? Es gibt Meinungen, welche konkreter besagen, dass Goya die Verlassenheit des Menschen thematisiere, dessen Dämonen er mit der eigenen Phantasie erschaffe.
Das Bild beleuchte den Zusammenhang von Vernunft und Einbildungskraft im schöpferischen Prozess. Um ihnen und ihrem Angriff zu widerstehen, müsse der Mensch aus sich selbst schöpfen. Dies würde die ebenfalls hell beleuchtete Eule als Symbol der Weisheit erklären, welche auf der Rückseite des Schlafenden ihre breiten Flügeln zu seinem Schutz ausbreitet. Die Haltung der Flügel erinnert des weiteren in der Kombination mit dem Körpers des Schlafenden an eine Engel-Symbolik. Stellt dies möglicherweise eine ironische Anspielung Goyas auf die Redewendung Schlafen wie ein Engel dar? Auch der in hellen Tönen hervorgehobene Luchs wirkt wie ein Beschützer des Schlafenden, welcher, anhand der überlagerten Pfoten an die überkreuzten Beine des Schlafenden erinnernd, mit Klugheit und Vorsicht im Hintergrund über ihn wacht.
Generell geht es Goya also um das Verhältnis der Vernunft und der Rationalität im wachen Zustand und den dämonischen Träumereien eines Schlafenden. Somit dient die Komposition Goyas als ein Ausdruck für die Moderne, welche sich auch mit der beunruhigende Fragen des Menschen nach den Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen seiner künstlerischen Produktivität und Phantasie befasst. Gleichzeitig lässt sich annehmen, dass Goya damit aber auch über seine eigenen Tätigkeiten und Aufgaben als Künstler reflektiert.

Donnerstag, 8. August 2013

aus  
Der Wahnsinn, den die Nacht erschafft - 23 Gedichte


Kaffee

Das grässliche Geräusch des Weckers durchschlägt mein Trommelfell, ich wache so verschreckt auf, als prügle jemand aus heiterem Himmel mit einer Rohrstange auf mich ein
und ich kann sie nicht fassen, diese unsägliche, widerliche Wahrheit
dass die Nacht schon vorbei ist
einfach so
diese wunderbare, mystische Nacht,
die mich berührte, mit ihrer ganz eigenen unsterblichen Melodie Fragen schießen spontan in meinen Schädel
Wie zum Teufel kann sich jemand erdreisten, mir den Schlaf zu rauben?
Ein äußerer Zwang lässt mich wie eine Parodie meiner Selbst aufstehen,
hinaus in die Kälte, hinaus in das Elend, das sie für uns geschaffen haben
Was ist das nur für eine Welt, in die wir hineingeworfen werden, wie die Schweine ins Schlachthaus?
Ich versuche, meine Augen zu öffnen, doch ich kann sie nur zu schmalen Schlitzen zusammenkneifen, versuche Orientierung zu erlangen, doch ich wanke durch die Wohnung wie ein vollgedröhnter Penner,
ein hoffnungsloser Fall, in der letzten Nacht noch auf der Suche nach dem Lebenssinn, nun auf der Suche nach seinen blauen Schlappen
Irgendwie gelange ich ins Badezimmer, setze mich auf die Toilette und würde dort so gerne weiterschlafen, nur noch ein bisschen Schlaf, wunderbarer, heilsamer Schlaf
Was ist das nur für eine Gesellschaft, die jeden Morgen aufs Neue eine solche geistige Tortur toleriert?
Wo vorher noch der Leichtsinn tobte, ist plötzlich alles kalt und trostlos und verdorben
Ich komme in die Küche und versuche, meine Körperfunktionen zu regeln, öffne den Schrank und ein warmer Duft strömt in meine Nase, endlich ein Lichtblick, an den ich mich klammern kann
Ich hole die Kaffeedose und die Kaffeefilter
hervor, dann noch einen kleinen Löffel, mit dem ich
Kaffeepulver
in den Filter häufe, eine gute Dosis schwarzen Bohnenkaffee,
so, wie es die Gewohnheit verlangt
ich schalte die Maschine an und höre zu, wie der Kaffee gekocht wird,
ein unverwechselbares Klangerlebnis
das schwarze Getränk fließt behutsam in die Kanne hinab, bis auch der letzte Tropfen aus dem Filter entronnen ist
Ich nehme die Kanne, gieße mir eine dreiviertel Tasse voll, nehme Milch aus dem Kühlschrank dazu, und fülle das letzte Viertel der Tasse mit Milch, dann setze ich mich an den Küchentisch und genieße diesen stillen Moment, vielleicht der letzte Moment bis zum Abend, bei
dem ich so etwas wie Frieden verspüre, allein und ohne dieses Getue
Ich versuche, das Unvermeidliche hinaus zu zögern, weil ich weiß, was mich erwartet; ich sehe mich bereits, wie hinter dem Lenker sitze und über die anderen Fahrer schimpfe; ich sehe bereits die dämlichen Gesichter der Kollegen, wie sie mir einen guten Morgen wünschen und ich ihnen auch,
jedoch wünschen wir uns in Wirklichkeit
nichts von Wert
Wir sind einfach nur da, weil wir irgendwo sein müssen, egal ob hier oder in Peking, in Paris oder New York
Es gibt keine Alternative, jedenfalls nicht im Moment
Und so versuche ich weiter, das Unvermeidliche hinaus zu zögern, trinke meinen Kaffee, starre die Küchenuhr an wie meinen schlimmsten Feind
Jedes Ticken bringt mich näher zu ihnen
Wie um alles in der Welt bin ich nur in eine solche Lage gekommen?
Ich warte ab, bis mir nichts mehr anderes übrig bleibt, bis ich wirklich gehen muss.
Ich trinke die letzten Schlücke Kaffee und klammere mich noch einmal
mit aller Kraft
an die Tasse
Als die Zeit gekommen ist, wird etwas in mir einfach ausgeschaltet
Ich weiß, dass es wichtig ist
Mein zweiter Gedichtband Hinter dem großen Glas - 23 Gedichte ist ab sofort bei amazon erhältlich! 



Beschreibung: 
Der Gedichtband handelt von Selbsthass, Ekel & Erinnerungen an das wahre Leben. Es geht um katastrophale Gedanken, innere Wut, falsche Hoffnungen, Enttäuschungen und die Überwindung eines Zustandes, der immer mehr der Hölle gleicht.
Inhalt:
Mein Leben als Sitcom, Ein tolles Geschenk, Mein Stickeralbum, Dein Apfelkuchen, Betrunkene Tage, Lady Diana, In der Tankstelle, Die Leute, Von Flugzeugen und Fingern, Das Möbelhaus, Der gemütliche Hund, Ein Querulant, Der Käfer, Der Waschbär, Bilder von dir, Das große Glas, Belladonna, Der Wein, In der Zeitung, Am Rosengarten, Nachschlag, Der schwarze Skorpion, Vergänglichkeit



Textauszüge:

Mein Leben als Sitcom


Ein flippiger Einspieler zeigt die Bruchbude, in der ich hause
Ich komme von einem langen Tag nach Hause
vollkommen fertig mit der Welt.
Als ich die Wohnungstür öffne, klatscht das Publikum
tosenden Beifall
Man kennt mich hier
Scheinbar unbeeindruckt schmeiße ich meinen Kram in die Ecke
und fluche lauthals über das dreckige Geschirr in der Spüle
- die Menge kichert amüsiert
Bevor ich zum Kühlschrank greifen kann, um mir ein
kühles Bier zum Feierabend zu genehmigen, klingelt
das verdammte Telefon, am Apparat ist irgendein Arsch
von der Telefongesellschaft, um mir einen neuen Tarif
anzudrehen, den sich ein vollkommen Fremder in einem
Zustand geistiger Umnachtung ausgedacht hat
Ich höre eine Weile zu, aber dann brülle ich doch wieder
Fäkalwörter in den Hörer und schlage ihn fest
auf die Station, woraufhin die Leute vor Schadenfreude
johlen, manche klatschen sogar
Ich wärme mir die Essensreste von gestern auf, doch dann
vergeht mir plötzlich der Appetit und ich stochere mit meiner
Gabel lustlos darin herum.
Plötzlich schwingt meine Wohnungstür auf und
knallt gegen die Wand – mein
wahnsinniger Nachbar platzt herein und will mal
wieder ein verrücktes Abenteuer mit mir anzetteln
Doch ich gebe ihm schnell zu verstehen, dass ich schon
was besseres vor habe und schiebe ihn mit
leichter Gewalt wieder hinaus in den Flur.
Danach nehme ich mir fest vor, die Wohnungstür das
nächste Mal auch wirklich abzuschließen.
Kurze Zeit später kommt meine Freundin vorbei.
Bevor sie in meine Wohnung tritt, gibt sie mir einen
Begrüßungskuss, worauf die Menschen im Saal ganz aus
dem Häuschen geraten, vor allem die Frauen im
Publikum sind wegen dieser niedlichen Szene
ganz hingerissen und kichern verlegen.
Bevor wir fortan nackt durch die Wohnung huschen, schiebe ich
den roten Vorhang zu – Feierabend für heute, ihr verdammten
Spanner




Das Möbelhaus


Gestern war ich mal wieder
in diesem bekannten Möbelhaus
und bin plötzlich durchgedreht.
Ich bin nicht mehr in Pfeilrichtung dem Weg gefolgt,
weil ich erkannt habe, dass Pfeile scheiße sind.
Stattdessen habe ich mich nackt ausgezogen
und meine Klamotten am Eingang ins Kinderparadies
geworfen.
Anschließend lief ich lachend davon, sprang quer über 
die vielen bunten Sofas und verdutzte die verwirrten Leute, 
indem ich um die flauschigen Teppiche tanzte und dabei kreischte 
wie ein potenter Pavian.
So wütete ich weiter die Abteilung entlang, klaute die kleinen Bleistifte 
aus dem Kasten und gab empörten alten Tanten einen frechen Kuss.
Irgendwann sprang ich dann auf einen herrenlosen Wagen und heizte 
die Treppe herunter, wo schon Weingläser und Teller und sonstiges Zeug 
auf mich warteten, die ich prompt in tausend Teile zerschlug.
Inzwischen hatte man die Kunden per Lautsprecher auf meine Anwesenheit 
aufmerksam gemacht. Sie sagten, ein freier Radikaler wüte durch die Gänge 
und dass man mir nur mit äußerster Vorsicht begegnen solle. 
Dabei war ich es doch nicht, der die Urzeitkrebse damals hat sterben lassen!
Bald waren diverse Wachmänner und sonstige Kreaturen hinter mir her, 
aber keiner konnte diesen Menschen aufhalten, der einen schreienden Pavian imitierte. 
Der Trick war, dass ich, kurz bevor die Leute  mich packen wollten, mein riesiges Ding 
wie eine Waffe kreisen ließ, elendig und verdammt, wie eine eklige Wurst, eine Gurke des Todes.
So schaffte ich es, bis hinter die Kassen zum Hotdog-Stand, wo ich das Bedürfnis verspürte, 
mich komplett mit Senf einzureiben und den Sauerkraut-Eimer wild herumzuwerfen. 
Schließlich lief ich zu den Toiletten und schloss mich im Damenklo ein. Als ich dann so 
da lag und die Polizei bereits das Haus stürmte und an die Tür des Damenklos hämmerte, 
rief ich mit meinem Handy meinen Anwalt an und schrie ins Telefon, dass er ein ziemlich
egoistisches Früchtchen sei. Als sie mich schließlich doch noch überwältigen konnten, 
und mich in ihrem schicken Wagen abführten, überlegte ich die ganze Zeit, wie dieser eine 
Film hieß, den ich neulich gesehen hatte.

Lady Diana

Als Kind bin ich jeden Samstag und Sonntag um 6 Uhr aufgestanden
die Treppenstufen hinunter geschlichen, am Schlafzimmer
meiner Eltern vorbei, die beide noch schliefen,
schnell ins Wohnzimmer gehuscht, wo es noch ganz still war,
bis ich den Fernseher einschaltete
um meine Lieblingscartoons zu gucken
Bis Mittags zog ich mir eine Serie nach der anderen rein,
egal ob von Warner Brothers, Hanna-Barbera oder Disney, ich
fand sie fast alle klasse, sowohl die Figuren als auch die Geschichten
Zwischendurch wurde ich von der knallbunten, lauten Werbung
berieselt, die sich ab einem gewissen Zeitpunkt endlos wiederholte
- Werbung für Actionfiguren, Spielzeugautos,
Brettspiele, Videospiele, Mädchenkram,
und all das Zeug, das wir als Kinder unbedingt haben mussten
Irgendwann kam mein Vater zu mir und fragte mich, ob ich
an diesem herrlichen Tag mit meiner Zeit nichts besseres
zu tun wüsste, als permanent nur schlecht animierte Zeichentrickfiguren
anzustarren. Meistens schaltete ich daraufhin den Bildschirm
aus und ging nach draußen, fuhr mit dem Fahrrad in den Park
und stopfte mich irgendwo mit Süßkram voll, allein oder mit
Freunden. So ging es eine ganze Weile.

Es waren gute Zeiten, die in meiner Erinnerung
immer einen besonderen Stellenwert haben werden.
So bekam ich an einem typischen Sonntagmorgen im Jahr
1997 auch als erster in meiner Familie mit, dass Lady Di
kurze Zeit zuvor verstorben war.
Das Auto, in dem sie saß, ist an einem Tunnelpfeiler zerschellt.
An jenem Morgen lief erst ein Nachrichtenbanner ständig
am unteren Bildrand durch die Sendung, doch bald
wurde das übliche Programm ganz abgebrochen und es
kamen keine Zeichenstrickserien mehr,
nur noch schlechte Nachrichten


Darüber habe ich mich wirklich aufgeregt




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Sonntag, 4. August 2013

Hinter dem Fenster

Ich sah den runden Kelch mit dem Champagner 
wie er an der Wand aufschlug und in ein wunderschönes Puzzle
aus Glas zerbrach
Sie blickte nun nicht mehr so verführerisch
und schmetterte Worte, die die Luft
in Stücke schnitten
Anscheinend war ich gemeint,
doch ich starrte weiter vor mich hin.
Nur wenige wollten bei mir zu Gast sein
und ich empfing fast niemanden mehr.
Ich suchte die Einsamkeit,
ich brauchte sie, wie die Liebe eine wundervolle Melodie braucht,
Etwas anderes gab es nicht.
Ich wollte mich verstecken, sonst nichts.
Irgendwann schloss sie die Tür hinter sich und ging fort.
Endlich Ruhe
Ich schaute noch eine Weile die Scherben am Boden an, die das
Licht der Lampe brachen
Nie würde der Ozean schöner sein
Ich ging zum Fenster und blickte auf
eine schwarze Wand
Irgendwann kam ein Auto vorbei und
beleuchtete für einen kurzen Moment
die pechgetränkte Straße
Dann war es vorbei
und alles wurde wieder in Schatten verborgen
Ich mochte es so
Hinter dem Fenster ist das Schlimmste, dachte ich


aus 
Der Wahnsinn, den die Nacht erschafft - 23 Gedichte



Donnerstag, 1. August 2013

Neue eBooks in Arbeit:

Gedichtbände: 
"Studienzeit - Letzte Grüße aus der Anstalt: 23 Gedichte"

"Hinter dem großen Glas: 23 Gedichte"

Jack & Jess-Reihe:
"Jack & Jess gehen ins Kino. Heute: Little Miss Sunshine"

Die Abenteuer der Familie Manfred - Das Hörspiel:
Folge 1: "Die neue Freundin"
Folge 2: "Der Entzug"
Folge 3: "Die Kontaktanzeige"
Folge 4: "Das Gewinnspiel"



Die "Jack & Jess gehen ins Kino"- Reihe ist ab sofort über die Filme "Lost in Translation" von Sofia Coppola und "Eyes Wide Shut" von Stanley Kubrick bei amazon als eBook erhältlich:









Textauszug (Lost In Translation):


Der Film beginnt mit der Nahaufnahme eines weiblichen Gesäßes. Eine junge Frau liegt auf einem Bett. Der Titel des Films wird eingespielt.

JACK. Guter Film!
JESS (lacht). Du bist ja verrückt!
JACK. Nein, ich mein‘s ernst. Mit dieser Einstellung weckt die Regisseurin sofort das Interesse des Zuschauers. Ich sage dir, jeder steht auf nackte Tatsachen, solange sie nur gut präsentiert und sorgfältig ausgeleuchtet werden.
JESS. Na, das kann ja heiter werden mit dir. Pass bloß auf, dass ein Tuch in der Nähe liegt, falls du plötzlich zu sabbern anfängst.
JACK. Keine Sorge. Bei meinen Käse-Nachos liegen ein paar zweilagige Servietten, die eine Menge Flüssigkeit aufsaugen können.

Während die erste Einstellung abblendet, ist eine weibliche Stimme in japanischer Sprache über Lautsprecher zu hören. Bill Murray alias Bob Harris sitzt schlafend auf dem Rücksitz einer Luxus-Limousine, die ihn durch die Nacht fährt. Als er aufwacht, türmt sich die Stadt Tokio wie eine Mauer aus Licht vor ihm auf. Verdutzt schaut er sich die Unmengen von Neon-Schildern an, die vor seinen Augen vorbei ziehen.

JACK. Wow, ein wirklich starker Anfang. So stelle ich mir exakt den Moment vor, wenn man zum ersten Mal in seinem Leben in Tokio einfährt. Man wird erschlagen von Menschen, Häusern, riesigen Neon-Tempeln, kryptischen Schriftzeichen, einer völlig anderen Kultur. Die magische Musik lässt die Szene so wirken, als erwache Bob in einer leuchtenden Traumwelt. Der Gesichtsausdruck von Murray ist wirklich klasse – drückt er doch genau dieses Gefühl der überwältigten Einsamkeit aus. Man fühlt sich jetzt schon mit ihm verloren.
JESS. Sieht er sich etwa selbst auf der großen Werbetafel?
JACK. Ja, anscheinend macht er dort Werbung für eine Getränke-Marke.
JESS. Das ist irgendwie skurril, dass er sein eigenes Werbe-Avatar sieht. Er ist dort bereits verewigt, obwohl er die Stadt augenscheinlich zum ersten Mal persönlich besucht.

Als Bob Harris in seinem Hotel eintrifft, wird er sofort von der leitenden Hotelbelegschaft mit der aller Höflichkeit persönlich in Empfang genommen und mit Visitenkarten eingedeckt.

JACK. Das klingt jetzt etwas verrückt, aber die Szene erinnert mich irgendwie an „American Psycho“.
JESS. Wieso das denn?
JACK. Ach, da geben diese jungen Yuppies auch ständig mit ihren Visitenkarten an. Für manche Leute ist es ein Muss, die perfekte Visitenkarte zu besitzen, am besten eine mit staubabweisendem Papier und vergoldeten Buchstaben.
JESS. Ach so. Naja, „American Psycho“ habe ich weder gesehen noch gelesen. Ich habe nur am Rande die vielen Kontroversen mitbekommen, die das Buch ausgelöst zu haben scheint.


Freitag, 26. Juli 2013

Meine neue Filmreihe "Jack & Jess gehen ins Kino" ist ab sofort bei amazon als eBook erhältlich. Den Anfang macht der Film "Lost in Translation" von Sophia Coppola:

http://www.amazon.de/dp/B00E5JZOAS/?tag=wwwbestebookf-21


Donnerstag, 25. Juli 2013

Mein erster Gedichtband mit dem Titel Der Wahnsinn, den die Nacht erschafft - 23 Gedichte ist ab sofort als eBook erhältlich!




Textvorschau:

Jetzt live - Direkt aus der Bar

Die Musik spielt einen leichten Swing aus
dem Jahre 1956
auf dem Hocker sitzt es sich überaus bequem
und ein paar Gesichter sprechen leise im Hintergrund
und ich genieße es, dass nichts passiert
außer, dass der Mann hinter der Theke
mir ein neues Glas hinstellt
und ich höre zu, wie die Eiswürfel im Glas klimpern.
Die kühlen Gläser hinterlassen kleine Ringe auf dem Holz und der Tag
erscheint mir nun recht angenehm.
Das Verhältnis zwischen mir und der Welt
wird besser
alles wird leicht, als tänzelt man
fast schwerelos, sorgenlos
Plötzlich bin ich ein begnadeter Crooner und
kenne die Melodien, die die Frauen dahinschmelzen lässt
und zu denen jeder mit dem Fuß wippt
Ich werde zum Schauspieler und kenne die Texte, die die Menschen da draußen berührt
Ich bin ein bekannter Künstler und ein großer Philosoph.
Das, was ich zu sagen habe, erscheint nun wichtig
ganz auf den Moment bezogen
ganz abseits von Zwang und Pflicht
Das gedimmte Licht ist das Scheinwerferlicht, das auf meine Bühne strahlt und in der
kühlen, klaren Nacht klatscht man mir mit ganzer Leidenschaft Beifall
Ein paar Rosenblätter fallen vom Himmel herab und wie ich hier so sitze, fern ab von
draußen, wo das Übel der Welt haust und die
Kranken zum letzten Mal in den Spiegel schauen
und der fleißige Kerl von nebenan das Ende seiner Nachtschicht herbei sehnt
und das alte Paar sich hinter vorgezogenen Gardinen wieder und wieder wegen Lapalien anschreit
und die Wahnsinnigen das Messer wetzen
dann schau ich mir noch einmal die reinen, vollkommenen Facetten des Ringes auf dem Holz an
Der Kreis ist die perfekte geometrische Figur -
Kein Anfang, kein Ende
Ich kippe das Glas hinunter, bestelle ein neues und
wippe mit den Füßen zur Musik,
ganz locker und
leicht



Mittwoch, 29. Mai 2013

Hallo, ihr lieben goldigen Menschen. Dies ist mein erster Blogeintrag. Wir schreiben den 29.05.2013.

Viel Spaß in meinem Blog, wünscht euch

Cy Landie